08/08/2024 0 Kommentare
Passionspunkt II: Bismarckstraße 67
Passionspunkt II: Bismarckstraße 67
# Neuigkeiten
Passionspunkt II: Bismarckstraße 67
Musik: Klezmer-Band Naschuwa
Anmoderation (Pfr Burkhard Weitz):
Herzlich Willkommen zum zweiten Passionspunkt in Offenbach. Herzlich Willkommen gegenüber der Bismarckstraße 67, dem früheren Zuhause von Otto Schönhof und Paula Luise Schönhof, geborene Löwenstein.
Mein Name ist Burkhard Weitz. Ich bin Pfarrer an der Friedenskirche Offenbach. Zusammen mit Jugendlichen aus unserer Gemeinde fahren wir kommenden Juli nach Polen. Wir starten unsere Reise in Krakau und besuchen dort das Museum in der ehemaligen Email-Fabrik von Oskar Schindler. Wir fahren weiter nach Auschwitz und lassen uns durch das Vernichtungslager Auschwitz und durch das Arbeitslager Birkenau führen. Wir besuchen unsere polnische Partnergemeinde im schlesischen Jauer. Wir wollen Polen als ein modernes Land kennenlernen, nicht nur als ein Opfer deutscher Aggression, nicht nur als der Ort, an dem sich Deutsche des größten Menschheitsverbrechen aller Zeiten schuldig gemacht haben.
Neben mir stehen sie: die Jugendlichen aus der Friedenskirche. Es sind Lisa Oehler, die den heutigen Passionspunkt ganz wesentlich vorbereitet und koordiniert hat. Außerdem Andreas Rehm, Leah Stahl, Daniel July, Laura Vogel und Jonas Weyrauch.
Sie werden uns heute vom Ehepaar Otto und Paula Schönhof erzählen. Sie werden uns erzählen, warum der Koffer dieses Ehepaars heute auf dem Kofferberg in der Gedenkstätte Auschwitz liegt. Lisa, Andreas, Leah, Daniel, Laura und Jonas: Ich danke euch. Ich habe große Achtung vor eurem Engagement.
Danke an die Stadt Offenbach, insbesondere das Ordnungsamt, das uns unbürokratisch und sehr aufgeschlossen die Genehmigung erteilt hat, heute diesen Bürgersteig für unser öffentliches Gedenken zu nutzen.
Danke an die Klezmerband Naschuwa. Unsere Erzählung beginnt heute hier in der Bismarckstraße; aber sie endet in der Todesfabrik Auschwitz, wo so unendlich viel Leid aus ganz Europa zusammenkam. Klezmer ist die Musik der osteuropäischen Juden. Die Klezmerband Naschuwa erinnert heute an deren schweres Los, das in Auschwitz mit dem Paula Schönhof und anderen Offenbachern, anderen Deutschen auf schlimmste Weise verschmolz. Danke, dass ihr da seid, danke für eure Musik.
Ein genereller Dank geht an die Geschichtswerkstatt Offenbach, ganz besonders an Barbara Leissing, die diese Reihe von Passionspunkten mit mir vorbereitet hat. Barbara Leissing kann diese Woche leider nicht dabei sein. Ein Dank geht an die offene Stadtkirchenarbeit unter Leitung von Manuela Baumgart, die uns mit ihrer Erfahrung und ihren Kontakten viele Türen geöffnet hat.
Lisa, Andreas, Leah, Daniel und Laura, ihr habt das Wort:
Bericht der friedlichen Jugend
Lisa Oehler: Wir, die Jugendlichen der Friedenskirche, haben uns in den vergangenen Wochen mit der Geschichte der Offenbacher Familie Schönhof beschäftigt.
Leah Stahl: 110.000 Schuhe, 40 Kilo Brillen, 3800 Koffer und fast zwei Tonnen Haare erinnern in der Gedenkstätte Auschwitz an die vielen Menschen, die hier ermordet wurden. Gleich nach der Ankunft in Auschwitz wurden ihnen alle Wertgegenstände, Kleider, so wie auch die Koffer abgenommen. Alles Verwertbare, sogar die abgeschorenen Haare, wurde nach Deutschland geschickt, industriell verarbeitet oder an die Bürger des Nazireiches verkauft.
Auch der Koffer des Ehepaars Schönhof liegt in der Gedenkstätte des Vernichtungslagers Auschwitz. Wie kam ihr Koffer von Offenbach nach Auschwitz?
Lisa Oehler: Anfang Januar 1945 näherte sich die Rote Armee dem Vernichtungslager Auschwitz. Die Dinge, die wir heute noch in der Gedenkstätte sehen können, sind nur die, die nicht mehr weggeschafft werden konnten, da der SS die Zeit dafür nicht mehr reichte. Einer der Koffer auf dem Kofferberg stammt aus Offenbach. Darauf steht die Adresse „Offenbach – Ludwigstraße 28“, außerdem der Name „Otto Israel Schönhof“.
Andreas Rehm: Otto Schönhof ist am 25. August 1870 in Offenbach geboren und aufgewachsen. Sein Vater David Schönhof gründete das Familienunternehmen „Schuh- und Lederwarenfabrik Schönhof und Straus“ und leitete es bis zu seinem Tod am 15. Oktober 1897.
Danach übernahmen Otto und sein Bruder Julius Schönhof die Fabrik.
Durch In- und Auslandsreisen, so wie Besuche in größeren Schuh- und Lederwarenfabriken erhielten sie ihre Kenntnisse und sammelten Erfahrungen.
Im Jahr 1909 waren sie angesehene Unternehmer. Sie hatten 13 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt.
Die Geschichte der Ehepaars Otto und Paula Schönhof begann aber erst um die Jahrhundertwende.
Im Jahr 1903 heiratete er die zehn Jahre jüngere Paula Luise Löwenstein. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits mit der ersten Tochter Margarethe schwanger. 1912 bekamen sie noch eine Tochter, Elsbeth.
1923 zogen Otto und seine Frau Luise mit den Töchtern Margarethe und Elsbeth von der Sprendlinger Landstraße 3 in die Bismarckstraße 67 um.
Um die 20er Jahre herum starb Ottos Bruder Julius. Zu der Zeit begannen wirtschaftliche Probleme mit der Fabrik. Andere Geschäfte und Wohnungen entstanden auf dem Gelände der Fabrik.
Man weiß nicht, was ab den 30er Jahren mit der Fabrik passiert ist. Sie bestand irgendwann nicht mehr. Wir glauben nicht, dass es mit den Judenverfolgungen unter den Nazis zu tun hat, die erst später einsetzten.
Lisa Oehler: 1926 wanderte Margarethe, die ältere Tochter des Ehepaars Schönhof, in die USA aus, im Alter von 23 Jahren. Die zweite Tochter Elsbeth folgte ihrer Schwester im September 1938 in die USA, also noch vor dem Novemberpogrom. Sie war zu diesem Zeitpunkt 26.
Leah Stahl: Warum steht auf dem Koffer in Auschwitz Otto „Israel“ Schönhof? Er hieß gar nicht Israel.
Lisa Oehler: Die Nazis verordneten allen Juden einen Zusatznamen. Den Männer wurde der zweiten Name „Israel“ in die Ausweispapiere eingetragen, den Frauen der Zweitname „Sara“. Otto und Paula Luise Schönhof sollten demnach Otto Israel und Paula Luise Sara Schönhof heißen.
Leah Stahl: Und warum steht auf dem Koffer die Adresse Ludwigstraße 28?
Lisa Oehler: 1940 wurden Otto und Paula Schönhof aus ihrem Haus in der Bismarckstraße vertrieben. Sie mussten in die Ludwigstraße 28 ziehen.
Die Nazis nannten einige Häuser, die Juden gehörten, „Judenhäuser“. Hier wurden alle Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens hingebracht, die unter dem Druck der Nazis ihre eigenen Wohnungen oder Häuser verloren hatten, weil sie enteignet worden waren oder ihr Eigentum zu einem niedrigen Preis verkaufen mussten.
Am 27. September 1942 wurden Otto und Paula Schönhof aus der Ludwigstraße 28 nach Theresienstadt deportiert.
Laura Vogel: Paula Schönhof, geborene Löwenstein, ist am 6. Januar 1881 geboren und stammte ursprünglich aus Frankfurt. Sie wurde am 27. September 1942 mit ihrem Mann Otto ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Die Nazis bezeichnete das Konzentrationslager beschönigend „jüdisches Altenheim“. Dort herrschten aufgrund der Überfüllung schlimme hygienische Bedingungen und Hunger. Paula Schönhof war zu diesem Zeitpunkt 61 Jahre alt, ihr Mann 72 Jahre. Am 14. Oktober 1942, 17 Tage nach ihrer Ankunft in Theresienstadt starb Otto Schönhof unter ungeklärten Umständen.
Paula Schönhof blieb in Theresienstadt und wurde zwei Jahre später am 18. Mai 1944 mit einem der letzten Massentransporte nach Ausschwitz deportiert. Da der Koffer mit der Aufschrift Otto Israel Schönhof und der Offenbacher Adresse Ludwigstraße 28 heute auf dem Kofferberg in Auschwitz liegt, wissen wir, dass sie dort angekommen sein muss. Aber weder das Datum ihrer Ankunft noch Zeit und Umstände ihres Todes sind schriftlich festgehalten worden.
Lisa Oehler: Aus ganz Europa stammten die Juden, die in Viehwaggons nach Auschwitz gebracht wurden. Die Züge waren tage-, manchmal wochenlang unterwegs. In den Waggons war es im Winter eisig und im Sommer stickig heiß. Es gab nicht mehr zu essen und zu trinken, als was man mitgenommen hatte. Die Menschen hatten nur einen Koffer dabei und die Sachen, die sie anhatten. Sie konnten sich nicht waschen, nirgends auf die Toilette gehen. Unterwegs starben immer wieder Menschen in den Waggons an Entkräftung oder an Krankheiten.
Leah Stahl: Nach der Ankunft in Auschwitz wurden die Metalltüren der Waggons aufgerissen. Die erschöpften Menschen taumelten aus den Waggons auf die Rampe. Dort standen SS-Männer mit bellenden Schäferhunden. Ärzte guckten die Menschen kurz an und entschieden: Nur, wer gesund und jung aussah, galt als arbeitsfähig. Diese Jungen und Gesunden kamen ins Arbeitslager, wo sie in den Produktionsstätten des Konzentrationslagers zu harter Arbeit gezwungen wurden, teils auch in der Rüstungsproduktion. Dort fielen die meisten KZ-Insassen den harten Arbeitsbedingungen, den Schikanen der Wächter und regelmäßigen Selektionen für die Gaskammer zum Opfer.
Lisa Oehler: Kranke Menschen, Kinder sowie Frauen mit Kleinkindern wurden in der Regel schon gleich nach Ankunft der Züge auf der Rampe als "arbeitsunfähig" eingestuft. Auch alte Menschen. Paula Schönhof war 63 Jahre alt, als sie im Vernichtungslager Auschwitz ankam.
SS-Männer sagten den Ankommenden, sie würden zur Entlausung gehen. Sie trieben sie in Umkleideräume, in denen sie sich nackt ausziehen mussten. Dann trieben sie die Menschen in Gaskammern, die als Duschräume getarnt waren. Die Menschen wurden unter die Duschköpfe gedrängt. Dann wurden die Türen verriegelt und tödliches Gas eingeleitet. Die Menschen starben qualvoll.
Leah Stahl: Anschließend mussten Häftlinge des sogenannten Sonderkommandos die Ermordeten nach versteckten Wertgegenständen durchsuchen, ihnen die Goldzähne herausbrechen, die Fingerringe abnehmen sowie die Haare der Frauen abschneiden. Danach wurden die Leichen in den Krematorien verbrannt und die Asche in einen in der Nähe befindlichen Teich geschüttet oder auf umliegende Felder verteilt.
Die Männer aus den „Sonderkommandos“ wurden nach wenigen Monaten von der SS ermordet. Man wollte keine Mitwisser des Verbrechens haben.
Lisa Oehler: So konnte auch nie jemand aussagen, was mit Paula Schönhof nach ihrer Ankunft in Auschwitz geschah. Am 18. Mai 1944 war Paula Schönhof in einem Massentransport von Theresienstadt nach Ausschwitz deportiert worden.
Acht Monate später, am 27. Januar 1944, befreite die Rote Armee die wenigen letzten Überlebenden und Verbliebenen im Vernichtungslager Auschwitz.
Der Koffer des Ehepaars Schönhofs liegt noch immer auf dem Kofferberg.
Musik: Klezmer-Band Naschuwa
Theologische Reflexion: (Pfr Burkhard Weitz):
Es gibt Wörter, die sind in mein Bewusstsein eingebrannt.
Bevor ich jemals eine Waldschonung aus Buchen betrat, war mir der Name Buchenwald vertraut. Er war mir vertraut als ein Ort des Grauens. Und als ich erstmals eine solche Waldschonung einen Buchenwald nennen wollte, kamen mir unwillkürlich Folter und Mord in den Sinn.
Bevor ich jemals eine Auenlandschaft mit Birken wahrgenommen habe, kannte ich schon das Wort Birkenau.
Die Nazis behaupteten, sie wollten alles Deutsche retten. In nur zwölf Jahren haben sie alles Deutsche so gründlich zerstört, dass man heute nicht einmal mehr die schönsten deutschen Wörter in den Mund nehmen kann, ohne dass einem übel wird.
Woran denken Sie, wenn Sie eine Dampflok mit Viehwaggons durch einen Kiefernwald stampfen sehen? Woran denken Sie, wenn Sie Männer in Lodenmänteln mit Schäferhunden sehen? Woran denken Sie bei den Wörtern Rampe, Entlausung, Krematorium?
Vielleicht haben Sie schon den Film „Zone of Interest“ gesehen. „Zone of Interest“ heißt auf Deutsch „Interessensgebiet“ – also das, was mich interessiert (im Gegensatz dem, was mich nicht interessiert).
Der Film erzählt von der Familie Höß, die eine Villa bewohnt, Dienstpersonal hat, einen Garten bepflanzt, ihre Kinder im Schwimmbecken toben lässt, Ausflüge an wunderschöne Waldseen unternimmt, Gäste empfängt. Der Film erzählt von Rudolf und Hedwig Höß, die ein Leben führen, von dem sie als Jugendliche nie zu träumen gewagt hatten.
Das Grundstück der Familie Höß endet an einer Mauer. Hinter der Mauer ist ein Wachturm. Man hört, wie hinter der Mauer Feuer fauchen, Maschinen stampfen, Menschen schreien. Manchmal bellen Schäferhunde. Auf dem Weg zum Waldsee fahren Soldaten auf Mannschaftswagen oder auf Motorrädern vorbei.
Die Familie Höß wohnt neben dem KZ Auschwitz. Rudolf Höß ist der Lagerkommandant. Und seine Frau Hedwig, gespielt von Sandra Hüller, schwärmt über ihr schönes Leben. Sie will hier nicht wegziehen, auch nicht, als ihr Mann versetzt werden soll.
Sie ist stolz, als ihr Mann sagt: In Berlin werde das Vernichtungslager Auschwitz schon das Lager Höß genannt. „Das ist auch dein Name, Mutzi“, flüstert Rudolf Höß, gespielt von Christian Friedel, liebevoll ins Telefon.
Was wollen wir sehen? Was wollen wir nicht sehen? Welche Bilder entstehen in unseren Köpfen? Welche lassen wir zu, welche verdrängen wir?
Einmal im Film verliert Hedwig Höß die Fassung. Ihre Mutter war zu Besuch. Ihre Mutter sah nachts vom Gästezimmer aus, wie Flammen aus den Öfen in den Himmel schießen. Sie hörte Schreie. Am nächsten Morgen ist sie weg. Aber sie hat eine Nachricht hinterlassen.
Hedwig findet diese Nachricht. Sie ist kurz fassungslos. Sie liest nicht vor, was darauf steht. Wir, das Filmpublikum, können es nur ahnen. Hedwig nimmt den Zettel und schmeißt ihn mit einer heftigen Bewegung in den Ofen. Und dann schimpft sie ihr Personal aus, es solle an die Arbeit. Wenn ihr Mann es wolle, könne er ihre Asche über die Felder der Umgebung verteilen.
Wir können versuchen, das Grauen hinter der Mauer zu verdrängen. Aber es drängt sich zurück, es verfolgt uns, es sucht uns heim. Irgendwann schreit das Blut des ermordeten Bruders vom Ackerboden. Irgendwann wird der Schrei so laut, dass wir ihn nicht mehr überhören können: Kain, wo ist dein Bruder Abel?
„Du sollst dir keine Götzen machen“, mahnen die Zehn Gebote. „Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“ Die Götzen der Nazis suchen uns bis heute heim. Sie suchen uns heim bis in die dritte und vierte Generation, genau wie es die Bibel sagt.
Nur: Was, wenn diese Heimsuchungen verblassen, wenn die Erinnerung sich eintrübt, die Mahnmale nicht mehr als Mahnmale wahrgenommen werden – weil die Zeit darüber hinweggeht?
Heute macht sich wieder eine Partei auf den Weg, alles Deutsche zu retten. Das letzte Mal hat es zwölf Jahre gedauert, bis alles Deutsche gründlich verdorben war, bis heute ungenießbar wurde. Zigmillionen waren tot. Europäische Städte lagen in Trümmern, auch deutsche Städte. Die Schuld drückte tonnenschwer auf allem, was sich mit Deutschland in Verbindung bringen ließ.
Wie würde es ein nächstes Mal ausgehen?
Das Webmuster der hebräischen Bibel ist ganz außergewöhnlich. Die hebräische Bibel, das ist die Sammlung aus Tora, Schriften und Propheten, die wir Christen das Alte Testament nennen. Ein Gedanke durchzieht die gesamte hebräische Bibel wie ein roter Faden. Es ist der Kerngedanke, der auch die Predigt des Jesus von Nazareth durchzieht. Es ist der Aufruf: „Kehrt um!“
Kehrt um, heißt: Wendet euch ab von den Wegen, die schon einmal in die Irre führten. Ändert euren Sinn. Richtet euch neu aus. Lernt dazu. Wiederholt nicht die alten Fehler. Probiert neue Wege aus.
Dieser Grundgedanke der hebräischen Bibel, dieser Grundgedanke des Jesus von Nazareth ist nicht nur eine Mahnung. Er ist auch Ermutigung: Wir müssen nicht zweimal die gleiche Dummheit, die gleiche Bosheit, die gleiche Niedertracht begehen. Wir können dazulernen.
Und wir werden dazulernen. Morgen um 18 Uhr treffen wir uns in der Heyne-Fabrik im Offenbacher Nordend, Ludwigstraße 180. Dort erzählt Günter Burkard von der Geschichtswerkstatt, warum 17 Zwangsarbeiter der Heyne-Fabrik im November 1944 bei einem Bombenangriff zu Tode kamen.
Am Gründonnerstag nach dem Abendmahlsgottesdienst in der Friedenskirche, also etwa ab 18.30 Uhr, kommt Rabbi Andrew Steiman aus Frankfurt-Seckbach zu uns in die Friedenskirche, Geleitsstraße 104. Er erzählt von der Offenbacher Haggada und dem liberalen Offenbacher Judentum, das die Nazis vernichteten.
Es ist mir eine Ehre, dass Rabbi Steiman zu uns kommt. Er hat auch unsere Jugendlichen eingeladen, in der zweiten Aprilhälfte an der Pessachfeier der Budgestiftung, des jüdisch-christlichen Altersheims in Frankfurt-Seckbach teilzunehmen. Solche Einladungen machen mir Mut.
Bewahren auch Sie Ihren Mut. Bleiben Sie gesegnet. Gehen Sie heim unter dem Segen des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs. Des Gottes von Mose und Aaron, der uns segnen und behüten möge, der sein Angesicht über uns leuchten lasse und uns gnädig sei, der sein Angesicht auf uns erhebe und uns seinen Frieden geben möge. Amen.
Wir hören zum Abschluss die Klezmerband Naschuwah.
Musik: Klezmer-Band Naschuwa
Kommentare