Gemeindeversammlung

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Gemeindeversammlung

Sonntag, 8. September 2024, 11:30 Uhr
Ev. Friedenskirchengemeinde Offenbach, Geleitsstr. 104, 63067 Offenbach
KV-Vors. Stefan Hering, Pfr. Burkhard Weitz, Kirchenvorstand der Friedenskirche

Das quirlige Leben in unserer Gemeinde täuscht über eines hinweg: Die Gemeinde schrumpft, und nicht nur sie, sondern alle evangelischen Gemeinden in Offenbach werden von Jahr zu Jahr kleiner. 2011 war jeder fünfte Einwohner Offenbachs evangelisch,

jetzt ist es nur noch jeder zehnte. Das muntere Treiben an der Friedenskirche mag Interessierte anlocken; aber eines wird es nicht ändern: dass Menschen protestantischen Glaubens in Offenbach eine schrumpfende Minderheit sind. Vor zehn Jahren läuteten sonntags 14 Offenbacher evange- lische Kirchen zum Gottesdienst. Von ihnen existieren längst nicht mehr alle. Die neue Schlosskirche hat keine Gemeinde mehr, die Lauterbornkirche wurde abgerissen, Lukas- und Matthäus hat man zusammengelegt, das Paul­Gerhardt­ Zentrum ist auch zum Abriss bestimmt.

Nun hat sich der Regionalverband den gesamten Offenbacher Gebäudebestand beherzt vorgenommen und überlegt, welche Gebäude, welche Räume er überhaupt noch nutzen möchte und welche er in andere Hände weitergeben muss, allein schon weil ihr Unterhalt zu teuer wird. Fest steht: Es wird drastisch gestrichen. Was genau wegkommt, dazu unterbreitet die kirchliche Regionalverwaltung den Kirchen- vorständen in den nächsten Wochen drei Vorschläge, über die die Kirchenvorstände dann abstimmen.

Außerdem müssen sich alle Offenbacher Gemeinden auf ein gemeinsames Sekretariat einigen. Die Gemeindesekretärin vor Ort soll es nicht mehr geben, sondern ein Büro mit ver- lässlichen Zeiten von Montag bis Freitag für ganz Offenbach. Zusammen mit dem Gebäudeplan (s.o.) entscheidet sich, wo das gemeinsame Büro sein soll. Sicher ist nur: Es muss zentral liegen und für alle Evangelischen aus Offenbach mit öffentlichen Verkehrs- mitteln gut erreichbar sein, und es sollte möglichst barrierefrei sein.

Ferner werden die Pfarrpersonen nicht mehr den Gemeinden zugeordnet sein, sondern einem Verkündi- gungsteam für ganz Offenbach, das dann auch über Dienstpläne für Gottesdienste entscheidet.

Und noch etwas: Zehn evangelische Gemeinden in Offen- bach sind zu viele. In vielen Gemeinden gehen Gottesdienst- besuche und Anmeldungen zum Konfirmandenunterricht stark zurück, mancherorts lässt sich auch kein Gemeindeleben mehr entwickeln.

Daher kommen weitere Neuerungen:

Langfristig entscheiden künftig alle Offenbacher Gemeinden gemeinsam über Gebäudenutzung und Personal (Sekretariat, kirchenmusikalische und pädagogische Kräfte sowie über die Besetzung von Sekretariat und Küsterstellen). Wie sollen sie sich dafür organisieren? Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau bietet dafür drei mögliche „Rechtsformen“ an:

1. Fusion aller Gemeinden: Alle Gemeinden in Offenbach fusionieren zu einer Gemeinde, wählen einen Kirchenvorstand und bilden dann aus dem Kirchenvorstand Ausschüsse, um die Besonderheiten der einzelnen Bezirke im Blick zu behalten. 2. Arbeitsgemeinschaft von Kirchengemeinden: Gemein- den in Offenbach bleiben weitgehend selbständig, aber sie entsenden aus ihren Kirchenvorständen heraus Vertreterinnen und Vertreter in einen gemeinsamen geschäftsführenden Ausschuss für ganz Offenbach. Natürlich können sich unabhängig davon einzelne zu klein werdende Gemeinden zusammen- tun und fusionieren.

3. Gesamtkirchengemeinde, ein Kompromiss: Alle Gemeinden wählen einen Gesamtkirchenvorstand für ganz Offenbach und zusätzlich Ortskirchenvertretungen mit begrenzten Entscheidungsbefugnissen. 

Wer für die Fusion argumentiert, sagt: Es müssen sich eh Gemeinden zusammentun, und eines Tages werden wir dann doch alle zu einer Gemeinde zusammenschrumpfen. Das kann man auch gleich hinter sich bringen und gleich alle fusionieren lassen. Dann wäre das Thema "Fusion" ein für alle Mal erledigt.

Wer für die Arbeitsgemeinschaft argumentiert, sagt: Mit einer Fusion aller Gemeinden würden wir unsere Kräfte zu sehr mit Verwaltungsfragen binden, und wir kämen jetzt nicht mehr zu unserer eigentlichen Arbeit: Gottesdienst und Gemeindeleben, von dem dieser Gemeindebrief ein beredtes Zeugnis gibt. Gegen die Megafusion spricht auch, dass sich wohl kaum ein Kirchen- vorstand hierfür zusammenstellen ließe. Denn welche Ehrenamtlichen wären schon bereit, sich für den Kirchen- vorstand einer riesigen Gemeinde für ganz Offenbach mit 15.000 Mitgliedern aufstellen zu lassen? Wer wäre willens und in der Lage, sich mit fremden Problemen aus Stadt­ teilen sachgerecht zu befassen, zu denen man gar keinen Bezug hat? 

Auch der Kompromiss Gesamtgemeinde brächte nur mehr Verwaltungsaufwand, aber keine der Grundfragen wäre gelöst.

Wo stehen wir als Friedenskirche? Wohin soll unsere Reise gehen? Darüber möchten wir mit Ihnen, den Gemeindemitgliedern, reden.

Deshalb laden wir Sie ein zu einer Gemeindeversammlung am Sonntag, 8. September im Anschluss an den Gottesdienst.

Für einen kleinen Imbiss ist gesorgt. Bitte kommen Sie zahlreich, egal, ob Sie sich in der Gemeinde engagieren, ob Sie jung oder alt sind, ob Sie kleine oder große Kinder haben oder ohne Kinder kommen. Für Kinderbetreuung ist gesorgt.

Der Kirchenvorstand der Friedenskirche präferiert die Arbeitsgemeinschaft, braucht aber den Austausch und die Diskussion mit der gesamten Gemeinde, um mit einem klaren Votum gestärkt in die weiteren Gespräche gehen zu können.

Dekan Holger Kamlah und die für den Dekanatsbereich Süd-Ost zuständige Prodekanin Amina Bruch­-Cincar sind zu dieser Gemeindeversammlung eingeladen.

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